ÄÖ Sicherheit

Ätherische Öle sind ein Geschenk der Natur. Als hochkonzentrierte pflanzliche Bestandteile sind diese aber hochwirksam und mit dem entsprechenden Respekt zu behandeln!

„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift;
allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“

Paracelsus ( Theophrastus Bombastus Paracelsus von Hohenheim)
1493-1541, Schweizer Arzt, Alchemist, Mystiker und Philosoph

In dieser Lektion findest du Vorsichtsmaßnahmen und Hinweise, um falscher Handhabung und Nebenwirkungen vorzubeugen und gleichzeitig maximalen Nutzen aus deinen wertvollen ätherischen Ölen zu ziehen.


ERSTE HILFE


Bei versehentlichem Verschlucken von ÄÖ:

  • Nicht das Erbrechen herbeiführen!
  • Den Mund gut ausspülen und ein Spital oder die Vergiftungszentrale anrufen
  • Falls die betroffene Person krampfen oder bewusstlos sein sollte, die Atemwege freihalten und in die stabile Seitenlage bringen, und den Notarzt rufen!

Zu intensives/langes Inhalieren von ÄÖ:

  • Die betroffene Person an die frische Luft bringen, Fenster öffnen.
  • Bei Atemstillstand Mund-zu-Mund-Beatmung durchführen.
  • Medizinische Hilfe/ggf. Notarzt holen!

ÄÖ sind in die Augen gekommen:

  • Augen 15 Minuten mit viel Wasser ausspülen. Bei Kontaktlinsen diese nach 5 Minuten Spülen entfernen und weiterspülen.
  • Stelle sicher, dass du beim Spülen die Augenlider öffnest, damit effizient gespült wird.
  • Suche medizinische Hilfe, falls die Irritation anhält.

Hautirritation nach Hautkontakt mit ÄÖ:

  • Entferne Kleidungsstücke, die mit ÄÖ getränkt sind (bei Verschütten).
  • Wasche die Haut mit viel Wasser und parfümfreier Seife.
  • Ein lauwarmes Haferflockenbad hilft die Haut bei großflächiger Irritation/Reizung zu beruhigen.
  • Trage ein Pflanzenöl (z.B. Sonnenblumenöl) auf die Irritierte Haut auf.
  • Wenn die Irritation nicht abklingt, hole ärztlichen Rat ein.

Notrufnummern Ö, D, CH: http://www.vergiftungszentrale.de

  • Deutschland: Berlin 030/19240,
  • Österreich: 01/406 43 43
  • Schweiz: 145

Folgende Informationen bereithalten:

  • Was ist passiert?
  • Welche Substanz?
  • Wie viel von dieser Substanz?
  • Alter und allgemeiner Gesundheitszustand der betroffenen Person?

Allergische Reaktionen auf ätherische Öle


Leider können ätherische Öle auch allergische und andere unangenehme Reaktionen provozieren. Nachdem ätherische Öle häufig Hautpflegeprodukten als Duftstoffe beigemischt werden, steigt der Anzahl der Duftstoffallergien gegen ätherische Öle kontinuierlich an.

Die Kosmetikverordnung (EU) schreibt bereits seit 2005 vor, dass 26 allergene Duftstoffe, die in ätherischen Ölen oder in Parfüms vorkommen können, auf der Verpackung deklariert werden müssen – bei Produkten, die auf der Haut verbleiben („Leave On“-Produkte) ab einem Gehalt von 0,001 Prozent, und für jene, die wieder abgewaschen werden („Rinse Off“-Produkte) ab 0,01% Prozent.

Die 26 kritischen Bestandteile ätherischer Öle sind:

Alpha-Isomethylionone, Anise Alcohol, Amyl Cinnamal, Amylcinnamyl Alcohol, Benzyl Alcohol, Benzyl Benzoate, Benzyl Cinnamate, Benzyl Salicylate, Butylphenyl Methylpropiona, Cinnamyl Alcohol, Citral Isoeugenol, Citronellol, Coumarin, Eugenol, Evernia Prunastri Extract (Eichenmoosextrakt), Evernia Furfuracea Extract (Baummoosextrakt), Farnesol, Geraniol, Hexyl Cinnamal, Hydroxycitronellal, Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carboxaldehyd, Linalool, Limonene, Methyl 2-Octynoate

Allergische Reaktionen müssen dabei nicht immer direkt auf ein ätherisches Öl bestehen, sondern können auch durch synthetische Beimischungen ausgelöst werden. Ebenso können oxidative Folgeprodukte (entstehen zum Beispiel bei falscher Lagerung) oder Pestizid-Rückstände (vor allem in Zitrusölen oder im Trägeröl) reizend oder allergisierend wirken. Zudem können Reaktionen mit Chemikalien in der Kleidung oder mit Synthetikfasern nach einer Massage auftreten.

Um dieses Risiko zu minimieren, empfiehlt es sich, ätherische Öle immer frisch von einem zuverlässigen Lieferanten zu beziehen und sie richtig zu lagern. Säuglinge und Kleinkinder sollten möglichst nicht mit ätherischen Ölen in Kontakt kommen, da ihre Haut noch sehr empfindlich und durchlässig ist.

Nicht immer jedoch handelt es sich bei unerwünschten Reaktionen um eine Allergie.
Theoretisch kann jedes ätherische Öl je nach Hauttyp und Verdünnungsgrad Reizungen, Rötungen, Jucken oder eine Hyperthermie (Erwärmung) verursachen. Der Gesetzgeber hat hier einen Grenzwert von 20% festgelegt, was bedeutet, dass unter einer Konzentration von 20% mit keiner reizenden Wirkung gerechnet werden muss.

Potenziell hautreizende ätherische Öle:

  • Cassiazimt, chinesischer Zimt (Cinnamomum cassia)
  • Zimtrinde, Zimtblätter (Cinnamomum verum)
  • Gewürznelke, Blätter und Knospe (Syzygium aromaticum)
  • Oregano (Origanum vulgare)
  • Bohnenkraut (Satureja hortensis/montana)
  • Thymian Chemotyp Thymol und Chemotyp Carvacrol (Thymus vulgaris)
  • Perubalsam (Myroxylon balsamum)

Quelle (3): http://www.allergien.com/ratgeber/allergieformen/a...

Lektion abschliessen und weiter